Die Brut

Das Frühjahr ist da und die Zucht hat begonnen. Länger werdende Tage, zusätzlich elektrische Lichtgaben und bestes Futter sollten jetzt für einen entsprechenden Eiersegen gesorgt haben. Nach 1-3 Wochen des Sammelns können nun die ersten Eier hoffnungsfroh in die Brutmaschine eingelegt werden.

Zuvor sollte man sich vergewissern, dass die Elektronik der Heizung und des Wendapparates ordnungsgemäß funktionieren. Natürlich sollten die Spuren der letzten Saison beseitigt, der Apparat gereinigt und desinfiziert sein.

Die beste Bruttemperatur wird jeder nach seiner Erfahrung festgelegt haben. Im Durchschnitt wird sie bei 37,8°C liegen dürfen. Eine zu hohe Temperatur ist meist schädlicher als eine etwas zu niedrigere. Bei zu hoher streben die Küken im Ei häufig im letzten Drittel der Brutphase ab, da zu den zu hohen Außentemperaturen noch die zunehmende Wärme im Ei hinzukommt.

Bei zu niedriger Temperatur verzögert sich meist der Schlupf um 1-2 Tage.

Es ist ohnehin so, dass häufig die Küken aus kleineren Eiern meist einen Tag früher das Licht der Welt erblicken, als die Genossen aus größeren Eiern.

Verfügt der Brutapparat über mehrere Horden, so sollte nach einer gewissen Zeit die Lage der Eierhorden getauscht werden. Die oberste nach unten, die unterste nach oben usw. . Im Apparat selber gibt es nämlich einen Temperaturunterschied von oben nach unten. Durch das Wechseln wird gewährleistet, dass alle Küken sich gleichmäßig entwickeln und möglichst zur selben Zeit mit dem Schlupf beginnen.

Nach 5-7 Tagen kann zum ersten Mal die Befruchtungsrate überprüft werden. Jetzt könnte man je nach Ergebnis ggfs. Hähne oder Hennen noch austauschen..... bringt aber immer neue Unruhe in den Stamm. Gut beraten ist derjenige, der ggfs. vor der eigentlichen Brut eine Probebrut zum Test seiner Kandidaten durchführt.

Das zweite Mal Durchleuchten der Eier findet im letzten Drittel statt, so dass am Ende nur noch die schlupffähigen Eier in die Schlupfhorde gelegt werden müssen.

unbefruchtet

abgestorben

befruchtet

Bewährt hat sich ein separater Brutapparat für den Schlupf. So bleibt das Brutabteil sauber und es können immer wieder Eier nach einer gewissen Spanne nachgelegt werden.

Küken mit einem maximalen Altersunterschied von 14 Tagen kann man meist gut zusammen aufziehen. Bei Altersspannen darüber leidet oftmals die Entwicklung der kleineren.

Betreibt der Züchter eine genaue Abstammungszucht, so werden die Eier je Stamm bzw. Henne in jeweils getrennte Schlupfabteile gelegt. Nach dem Schlupf werden die Küken dann entsprechend markiert und so kann man genau erkennen, wer Vitalität und Klasse gebracht hat. So baut man Schritt für Schritt seine erfolgreiche Zucht auf!

Stammschlupfhorde

In der Schlupfbrutmaschine herrscht maximal eine Temperatur von 37,0°C .

Zum Schlupf sollte die Feuchtigkeit 80-90% betragen. Durch Aufstellen von Wasserschälchen und zusätzlichem Besprühen der Eier mit Wasser kann man dies problemlos erreichen.

Während der Brut kann man hin und wieder auch etwas für zusätzliche Luftfeuchtigkeit tun, unbedingt notwendig ist dies nicht. Ich verzichte während der Brutphase gänzlich darauf. Nur beim Schlupf geht`s mit der Feuchtigkeit nach oben.

Bei mir werden die Eier lediglich in der letzten Woche zum Kühlen täglich für etwa 30-40 Minuten aus der Maschine geholt. Aber bitte Wecker stellen, damit man sie nicht über Nacht vergisst und man dies erst mit Schrecken am nächsten Morgen bemerkt! Meist schlüpfen sie aber trotzdem ganz gut.......

Die neuen digitalen Maschinen haben ein Abkühlprogramm integriert, so dass die Eier schön im Brutapparat verbleiben können.

Beginnt der Schlupf nun, sollte die Tür nur bei Bedarf geöffnet werden, um das Mikroklima nicht unnötig zu stören. Ab und zu ist es für den Platz sinnvoll, leere Eierschalen heraus zu sammeln. Anschließend Eier wieder mit Wasser besprühen und die Tür schnell wieder schließen.

Oftmals ist man verleitet, den kleinen Küken bei ihrem beschwerlichen Schritt ins Leben zu helfen. Starke und robuste Küken schaffen das aber in der Regel selber. Auch dies gehört zu einer natürlichen Selektion dazu. Und wir wollen ja muntere und frohwüchsige Küken aufwachsen sehen. Konsequenz ist eine Tugend des erfolgreichen Züchters.

„Eine erfolgreiche Brut“ wünscht

 

 

Euer

Andreas Stephan

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